Montag, 9. September 2013

Nachtigall, ick hör dir trapsen

Wenn jemand etwas von einem Anderen will,  trauen sich die Wenigsten,  direkt die entsprechende Frage zu stellen sondern versuchen durch Vorschläge und indirekte Andeutungen den „Gefragten“ zur Hilfe und sonstige Unterstützung „zu überreden“.  Häufig fällt das aber so durchschaubar aus,  dass wir bereits ahnen,  was Sache ist,  und denken uns dann:   Nachtigall,  ick hör die trapsen.
Diese Redewendung stammt aus dem Berliner Sprachraum,  und der echte Berliner sagt dann auch nicht „Nachtigall“ sondern „Nachtijall“.
Höchstwahrscheinlich geht diese Redewendung auf das Volkslied „Frau Nachtigall“ zurück,   das sich in der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ (1805 bis 1808) von Clemens Brentano und Achim von Arnim befindet.  Die erste Strophe beginnt mit „Nachtigall, ich hör' dich singen“,  die zweite mit „Nachtigall, ich seh' dich laufen“.

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