Montag, 30. September 2013

Seit wann gibt es die S-Bahn?

Die S-Bahn hat sich aus der Eisenbahn entwickelt, ist in Deutschland ein Teil des „Schienenper-sonennahverkehrs“, wird von der Bahn betrieben und kommt auch nur in Ballungsräumen vor.
Die erste S-Bahn gab es im Jahr 1908 in Hamburg. In Berlin wurden wenig später Versuche unternommen, den Strom für die Bahn zu nutzen, zunächst auf kleineren Strecken. 1927 kam es dann in Berlin zur sogenannten „Große Elektrofizierung“ und die S-Bahn wurde in großem Umfang gebaut.
Der Begriff „S-Bahn“ entstand zwischen 1928 und 1930 in Berlin, vermutlich als Abkürzung für die dortige neue „Stadtschnellbahn“.
Anders alsdie S-Bahn weren Straßenbahnen und U-Bahnen von den Kommunen betrieben und sind rein innerstädtische Verkehrsmittel.

Quelle: Berliner S-Bahn-Museum GbR c/o Deutscher Bahnkunde-Verband (DBV), Berlin

Samstag, 28. September 2013

Wer erschuf die Nationalhymne?

„Deutschland“ war noch ein „Flickenteppich“ aus Königreich und Herzogtümern, als August Heinrich Hoffmann von Fallersleben 1841 das dreistrophige „Lied der Deutschen“ dichtete. Als Melodie dazu wählte er ein Streichquartett, das Joseph Haydn 1797 für den Kaiser von Österreich.Ungarn geschrieben hatte: „Gott erhalte Franz den Kaiser“.
Erst in der Weimarer Republik 1922 wurde das „Lied der Deutschen“ zur Nationalhymne. Unter den Nationalsozialisten wurde es auf aggressive Weise ab 1933 umgedeutet, und man sang damals vor allem die erste Strophe „Deutschland, Deutschland über alles.....“.
Seit 1952 sind alle drei Strophen die Hymne der BRD und seit 1991 des wieder vereinigten Deutschlands. Zu offiziellen Anlässen wird aber nur die dritte Strophe gesungen. Die National-hymne ist nicht im Grundgesetz festgeschrieben.

Quelle: Christoph Brown, in: fluter.de

Kohldampf haben

Wir alle kennen diesen Zustand des „Kohldampf haben“ - ob nun durch verspätete Pausen auf der Arbeit, nach der intensiven körperlichen Aktivität wie Schwimmen und Radfahren oder einfach nur durch Eigenverschuldung, weil man vielleicht auf dem Heimweg oder beim Einkaufen jemanden getroffen und sich verklönt hat. Erst knurrt der Magen, dann kneift er und schließlich wird es allerhöchste Zeit, sich etwas hinter die Kiemen zu schieben.
Der Ausdruck „Kohldampf“ hat mit dem Kohlgemüse absolut nichts zu tun, sondern stammt aus dem Rotwelschen. Die Wörter „Kohler“ - oder auch „Koller“ - und „Dampf“ bedeuten beide so viel wie Hunger. Zusammengesetzt als „Kolldampf“ trat das Wort erstmals 1835 auf, und im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entwickelte sich daraus der „Kohldampf“.

Mittwoch, 25. September 2013

Welche U-Bahn ist die älteste?

Die erste U-Bahn wurde in London gebaut, und der erste Streckenabschnitt der „Metropolitan Railway“, der heutigen Metropolitan Linie, wurde am 10. Januar 1863 eröffnet. Es handelte sich dabei um eine unterirdishe, mit Dampflokomotive befahrene Eisenbahn.
Der Qualm der Lokomotiven in den U-Bahn – Schächten war unerträglich und die Fahrgäste husteten durch diese Belastung. Dennoch wurde die unterirdische Bahn als technische Neuerung begeistert angenommen und erfreute sich baldiger Beliebtheit.
Vom Begriff „Metropolitan Railway“ wurde weltweit die Kurzbezeichnung „Metro“ abgeleitet – die Briten selbst nannten ihre U-Bahn bereits Ende des 19. Jahrhunderts „Underground“. Umgangsprachlich wird die Londoner U-Bahn heute „Tube“ genannt, das englische Wort für Röhre.

                                                                                                           Quelle: Britische Botschaft, Berlin

Samstag, 21. September 2013

Zu allem Ja und Amen sagen

Wenn ein Arzt z. B. seinem Patienten weitere Untersuchungsmethoden auf dessen Rechnung anbietet, sollte er nicht „zu allem Ja und Amen“ sagen, also kritiklos zustimmen. Der Nutzen zusätzlicher Untersuchungen ist in vielen Fällen noch nicht erforscht.
Die Redensart jedenfalls geht auf die Offenbarung des Johannes zurück, dem letzten Buch im Neuen Testament der Bibel. Am Ende der Offenbarung, in der Jesus seine Rückkehr ankündigt, heißt es in Kapitel 22, Vers 20: „Es spricht, der dies bezeugt: Ja, ich komme bald. - Amen, ja, komm, Herr Jesus.“

Soll man bei Menschen unter Schock die Füße hochlegen?

Im 1. Weltkrieg hatte ein amerikanischer diese Maßnahme „entdeckt“, seine Meinung danach jedoch wieder geändert, aber da war diese Maßnahme schon Standard geworden.
Wissenschaftlich überprüft und damit bewiesen ist dies Schocklage so gut wie gar nicht. Die Annahme, dass sich durch das Hochlegen der Beine mehr Blut in den Rest des Körpers fließt, scheint sich bislang nicht wirklich bestätigen – im Gegenteil... In einigen Notlagen kann sich diese Maßnahme sogar negativ auf das Gehirn auswirken. Und auch wenn einige Handbücher diese Maßnahme empfehlen – bewiesen ist der Nutzen der Schocklage keineswegs.

Mittwoch, 18. September 2013

Woher kommt der Begriff "Limousine" ?

Als es noch keine SUVs und Vans gab, war die „Limousine“ im Autobau das Nonplusultra. Eine Limousine ist ein Auto mit meistens vier Setentüren und einem festem Dach. In der Frühzeit des Autobaus war der Fahrgastraum vollständig geschlossen, während der Chauffeur im Freien saß – nur vom überstehenden Dach geschützt.
Die Bezeichnung „Limousine“ geht auf einen luxuriösen Kutschentyp zurück, der in der französischen Region Limousin hergestellt wurde. Auch der große weite Fuhrmannsmantel wurde Limousin genannt.

Was ist ein Medicane?

Der Begriff „Medicane“ entstaand in den 1980er Jahren, als in den Herbstmonaten über dem Mittelmeer Wolkenstrukturen auf den Satellitenbildern entdeckt wurden, die wie ein Hurricane im Inneren ein „Auge“ hatten.
Die Wortschöpfung setzt sich aus „mediterran“ und (engl.) „Hurricane“ zusammen. Gemeint ist damit ein tropsphärisches Tiefdruckgebiet mit tropischen und außertropischen Eigenschaften. Medicanes entstehen, wenn im Herbst das Meer noch recht warm ist (bis zu 24° C) und dann ein Kaltluftausbruch aus den gemäßigten Breiten in Richtung eÄquator erfolgt. Die Wirbel erreichen jedoch nur selten die Windgeschwindigkeit eines echten Hurricanes (bis zu 63 – 118 km/h). Manchmal entstehen Medicanes auch über dem subtropischen Norantlatik im Bereich Bermudas – Azoren – Kanaren.
                                                                                              Quelle: Deutscher Wetterdienst, Offenbach

Samstag, 14. September 2013

Wann verjähren Vorstrafen?

Vorstrafen können einer Einstellung in das Beamtenverhältnis entgegenstehen aber inzwischen auch jedem Lehr- und Arbeitsverhältnis. Vorstrafen und auch alle Strafurteile weren im Zentralregister erfasst und ab einer bestimmten Höhe in Führungszeugnisse aufgenommen. Nach einer gewissen Zeit – die Dauer hängt von der Höhe der Strafe ab – werden Eintragungen aus dem Bundeszentralregister wieder gelöscht, wenn es nur diese eine Verurteilung gibt.
So wird zum Beispiel eine Verurteilung zu einer Geldstrafe von 80 Tagessätzen im Register für fünf Jahre vermerkt und nicht in eine Führungszeugnis aufgenommen. Eine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten – und ausgesetzt zur Bewährung – bleibt zehn Jahre im Register und wird drei Jahre lang im Führungszeugnis vermerkt, eine Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren bleibt 18 Jahre im Register und wird acht Jahre im Führungszeugnis vermerkt.
Quelle: Bundesamt für Justiz, Bonn

Donnerstag, 12. September 2013

Dschungel - welche Herkunft hat der Begriff?

Der Begriff Dschungel steht im herkömmlichen Sinne für einen Tropenwald - aber auch bei einem eigentlichen einfachen Antrag bei einer Behörde sehen wir uns mit einem „Dschungel“ aus Paragraphen,  Vorschriften und Klauseln gegenüber.  Umgangssprachlich steht dieser Begriff also auch für ein heilloses unsagbares Durcheinander – ganz besonders in Deutschland mit all den kleinen und großen wichtigen wie unwichtigen und unnützen Änderungen !
Die Herkunft des Wortes liegt im Sanskrit.  „Jangala“ bedeutet „Ödnis, Wildnis, Wüste“ und wurde zu „Jangal“ im Hindi.  Die Briten machten daraus „Jungle“,  meinten damit aber den Monsunwald und die bambusreichen Sumpfgebiete Indiens.
Geographisch wird nur der Urwald asiatischer Länder als Dschungel bezeichnet.

Wie alt dürfen Stammzellenspender sein?

Blutstammzellen sind Vorläuferzellen der einzelnen Blutbestandteile. Aus diesen Mutterzellen entwickeln sich rote und weiße Blutkörperchen ( Erythrozyten und Leukozyten )sowie Blutplättchen (Thrombozyten ). Die Entnahme von Stammzellen erfolgt aus dem Blutkreislauf, seltener durch eine Punktion des Beckens.
Spender müssen mindestens 50 kg wiegen, 18 Jahre alt sein und gesund. Bis 55 Jahre kann man sich als Spender registrieren lassen, bis 60 Jahre darf man spenden. Mit 61 Jahren wird man aus der Stammzellendatei gestrichen, das Transplantationsgesetz schreibt es so vor.
Zum Vergleich: Blut spenden darf man noch mit 68 Jahren, mit einem Attest des Hausarztes sogar länger.
Einen passenden Stammzellenspender zu finden, kann man mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen vergleichen, da Spender und Empfänger quasi genetische Zwillinge sein müssen.
                                             
                                                Quelle: Deutsche Stammzellspenderdatei Rhein Main, Frankfurt a. M.

Montag, 9. September 2013

Nachtigall, ick hör dir trapsen

Wenn jemand etwas von einem Anderen will,  trauen sich die Wenigsten,  direkt die entsprechende Frage zu stellen sondern versuchen durch Vorschläge und indirekte Andeutungen den „Gefragten“ zur Hilfe und sonstige Unterstützung „zu überreden“.  Häufig fällt das aber so durchschaubar aus,  dass wir bereits ahnen,  was Sache ist,  und denken uns dann:   Nachtigall,  ick hör die trapsen.
Diese Redewendung stammt aus dem Berliner Sprachraum,  und der echte Berliner sagt dann auch nicht „Nachtigall“ sondern „Nachtijall“.
Höchstwahrscheinlich geht diese Redewendung auf das Volkslied „Frau Nachtigall“ zurück,   das sich in der Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“ (1805 bis 1808) von Clemens Brentano und Achim von Arnim befindet.  Die erste Strophe beginnt mit „Nachtigall, ich hör' dich singen“,  die zweite mit „Nachtigall, ich seh' dich laufen“.