Wie feiern Holländer
Weihnachten?
Ist doch klar:
„Sie sitzen um
einen riesigen mit Tulpen geschmückten Edamer und rauchen Hasch.“
So antwortete
Hänschen Horst Schimanski einst im „Tatort“. E ist ein
typischer Hänschen-Spruch, fast schon ein Klassiker. Er hat ihn
sogar selbst geschrieben, das heißt der niederländische
Schauspieler und Drehbuchautor, Chiem van Houweninge, der in
Deutschland bekannter ist als in seiner Heimat – allerdings als
„Hänschen“.
Am heutigen 20.
November wird Schimanskis sympathischer Freund und Kollege 75 Jahre
alt.
1982 erschien van
Houweninge erstmals an der Seite des pöbelnden Kommissars aus
Duisburg, und es sollte ursprünglich ein einmaliger Auftritt sein –
aber Hänschen blieb.
Der Kommissar mit
dem dunklen Wuschelkopf, dem krausen Vollbart und dem charmanten
Akzent trat in 27 „Tatort“-Folgen auf, zudem noch in den
„Schimanski“-Filmen. Aber er schrieb auch an sechs
„Tatort“-Krimis mit und sorgte für holländische Leichtigkeit
und hintergründigen Spott in den Ruhrpott-Krimis – manche sagen
sogar, dass er in den deutschen Krimi den Humor gebracht hatte. Als
Hänschen machte er gerne bitter-komische Anspielungen auf das lange
Zeit problematische deutsch-niederländisches Verhältnis:
Schimanskis Partner
Thanner nannte ihn einmal „Du Tulpenzwiebel“, worauf Hänschen
dann antwortete: „Klar, die mussten wir auch im Krieg essen.“
Die Rolle des
Hänschen blieb an dem Schauspieler nicht so kleben wie der
holländische Käse an Frau Antje. In seiner letzten „Tatort“-Rolle
ermittelte er 2013 in der Folge „Loverboy“ an seinem Wohnort in
Rotterdam
Im deutschen
Fernsehen tritt van Houweninge in vielen Rollen auf – inzwischen
allerdings mit grauem Wuschelkopf. Die Palette reicht von Krimis bis
zu den romantischen Verfilmungen der Reihe „Rosamunde Pilcher“.
In seiner Heimat
machte sich van Houweninge nach einer Karriere auf der Theater-Bühne
vor allem einen Namen als Drehbuchautor. Seine humoristischen
TV-Serien „Zeg 'ns Aaa“ ( = Sag mal Aah!) oder „Oppassen“
waren in den 80er und 90er Jahren Hits. Aber er übersetzte auch
Theaterstücke von Anton Tschechow ins Niederländische, da er im
Militärdienst zum russischen Dolmetscher ausgebildet wurde.
Für seine
Verdienste um das niederländische Fernsehen und Theater wurde
Hänschen der königliche Orden von Königin Beatrix verliehen.
Auch mit seinen 75
Jahren bleibt das sympathische Multitalent aktiv - er schreibt zur
Zeit an seinem ersten Roman, einem Spionage-Thriller, in dem auch
Deutschland eine Rolle spielt und der im Frühjahr erscheinen soll.
Alles Gute und noch
ein langes Schaffen, Hänschen !
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