Freitag, 20. November 2015

75 Jahre - Happy Birthday, „Hänschen“ Chiem van Houweninge



Wie feiern Holländer Weihnachten?
Ist doch klar:
„Sie sitzen um einen riesigen mit Tulpen geschmückten Edamer und rauchen Hasch.“
So antwortete Hänschen Horst Schimanski einst im „Tatort“. E ist ein typischer Hänschen-Spruch, fast schon ein Klassiker. Er hat ihn sogar selbst geschrieben, das heißt der niederländische Schauspieler und Drehbuchautor, Chiem van Houweninge, der in Deutschland bekannter ist als in seiner Heimat – allerdings als „Hänschen“.
Am heutigen 20. November wird Schimanskis sympathischer Freund und Kollege 75 Jahre alt.

1982 erschien van Houweninge erstmals an der Seite des pöbelnden Kommissars aus Duisburg, und es sollte ursprünglich ein einmaliger Auftritt sein – aber Hänschen blieb.
Der Kommissar mit dem dunklen Wuschelkopf, dem krausen Vollbart und dem charmanten Akzent trat in 27 „Tatort“-Folgen auf, zudem noch in den „Schimanski“-Filmen. Aber er schrieb auch an sechs „Tatort“-Krimis mit und sorgte für holländische Leichtigkeit und hintergründigen Spott in den Ruhrpott-Krimis – manche sagen sogar, dass er in den deutschen Krimi den Humor gebracht hatte. Als Hänschen machte er gerne bitter-komische Anspielungen auf das lange Zeit problematische deutsch-niederländisches Verhältnis:
Schimanskis Partner Thanner nannte ihn einmal „Du Tulpenzwiebel“, worauf Hänschen dann antwortete: „Klar, die mussten wir auch im Krieg essen.“
Die Rolle des Hänschen blieb an dem Schauspieler nicht so kleben wie der holländische Käse an Frau Antje. In seiner letzten „Tatort“-Rolle ermittelte er 2013 in der Folge „Loverboy“ an seinem Wohnort in Rotterdam
Im deutschen Fernsehen tritt van Houweninge in vielen Rollen auf – inzwischen allerdings mit grauem Wuschelkopf. Die Palette reicht von Krimis bis zu den romantischen Verfilmungen der Reihe „Rosamunde Pilcher“.

In seiner Heimat machte sich van Houweninge nach einer Karriere auf der Theater-Bühne vor allem einen Namen als Drehbuchautor. Seine humoristischen TV-Serien „Zeg 'ns Aaa“ ( = Sag mal Aah!) oder „Oppassen“ waren in den 80er und 90er Jahren Hits. Aber er übersetzte auch Theaterstücke von Anton Tschechow ins Niederländische, da er im Militärdienst zum russischen Dolmetscher ausgebildet wurde.
Für seine Verdienste um das niederländische Fernsehen und Theater wurde Hänschen der königliche Orden von Königin Beatrix verliehen.

Auch mit seinen 75 Jahren bleibt das sympathische Multitalent aktiv - er schreibt zur Zeit an seinem ersten Roman, einem Spionage-Thriller, in dem auch Deutschland eine Rolle spielt und der im Frühjahr erscheinen soll.


Alles Gute und noch ein langes Schaffen, Hänschen !

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