Montag, 24. November 2014

Was ist eine Bypass-Brühung ?


Kaffeefiltern ist eine Kunst. Zu kaltes Wasser ( <90°C ) extrahiert nicht genug Aromastoffe, kochendes Wasser ( 98 – 100°C ) setzt zu viele Bitterstoffe frei frei. Bei Handaufguss sollte die Wassertemperatur daher 92 – 96° C betragen. Das kochende Wasser brodelt dann nicht mehr, und es steigen auch keine Blasen mehr auf.
Das Anbrühen ( 30 Sekunden! ) lässt das Kaffeemehl aufquellen, sodass sich größere Teile der löslichen Feststoffe extrahieren lassen.
Bei der „Bypass-Brühung“ wird der Kaffee anschließend nur einmal aufgegossen und das restliche Wasser wird frei hinzugegeben. Auf diese Weise wird das Kaffeemehl nicht so stark ausgelaugt, wodurch weniger Gerb- und Bitterstoffe freigegeben werden.
Diese Brühung gleicht der Zubereitung eines Caffé Lungo ( ein einfacher Espresso, dem später noch Wasser hinzugegeben wird ) oder eines Caffé Americano ( im Prinzip ein Lungo mit etwas mehr Wasser ), wie er in Kaffeevollautomaten ausgeführt wird.

Quelle: Melitta Europa, Minden

Mittwoch, 19. November 2014

Was sind Freakwaves ?


„Freakwaves“ oder „Monsterwellen“ sind mindestens doppelt so hoch wie der oberste Durchschnitt der Wellenhöhen in einem Meeresgebiet. So können bei starkem Wellengang von 15 Metern bis zu 30 Meter hohe Wellen entstehen, die auch für hochseetüchtige Schiffe zur Gefahr werden.
Monsterwellen werden aber relativ zu den umgebenen Wellen bewertet, deshalb wird zum Beispiel bei maximaler Wellenhöhe von einem Meter auch eine zwei Meter hohe Welle als Monsterwelle bezeichnet. Nach der linearen Wellentheorie können sich mehrere Wellen, abhängig von Windstärke und Windrichtung, überlagern. So können schnelle Wellen mit großer Wellenlänge kleinere einholen und sich mit ihnen zu einer größeren auftürmen.
Monsterwellen entstehen alle ein bis drei Tage überall in der Welt und stellen nach wie vor offene Fragen an die Forschung.

Quelle: Helmholtz-Zentrum, Geesthacht   Zentrum für Material- und Küstenforschung, Geesthacht

Montag, 10. November 2014

Woher hat das Murmeltier seinen Namen ?


Viele glauben, dass das Murmeltier murmelt, also daher seinen Namen hat, aber das ist ein Irrtum.
Bei Gefahr, wie durch Füchse, Marder oder Adler, stößt das Murmeltier einen grellen Warnlaut aus, und seine Artgenossen bringen sich in Sicherheit. Der schrille Ton hört sich wie ein Pfiff an, ist aber eigentlich ein Schrei, weil er im Kehlkopf erzeugt wird. Stoßen jüngere Koloniemitglieder diesen Warnschrei aus, werden sie nicht immer ernst genommen, da die Jungtiere noch oft Fehlalarm auslösen.
Der Name leitet sich vom althochdeutschen „murmunto“ ab und hat seinen Ursprung in dem lateinischen „mus montis“, was so viel wie „Bergmaus“ heißt. Die alten Römer nannten die Murmeltiere so, weil sie unter der Erde hausen. Ihre Gänge graben sie mit den Vorderpfoten, und der längste gemessene Murmeltiergang war ein Tunnel von 113 Metern Länge.
Je nach Art können diese Tiere 30 bis 50 Zentimeter groß werden, dazu kommt ihr langer buschiger Schwanz von 10 bis 25 Zentimetern.

Samstag, 1. November 2014

Was sind Schmuddelkinder ?

Der Begriff „Schmuddel“ kommt aus dem Mittelneuhochdeutschen von „smudden“ und bedeutet so viel wie „schmutzig“. Ein Schmuddelkind ist also ein Kind, das nicht ganz sauber ist, weil es draußen spielt. Es kann mit dem Ausdruck aber auch abwertend ein Kind gemeint sein, das sich auf der Straße herumtreibt, weil es kein gepflegtes Zuhause hat.
Bekannt wurde der Begriff durch den Liedermacher Franz Josef Degenhardt, der 1965 dichtete:

Spiel nicht mit den Schmuddelkindern,
sing nicht ihre Lieder.
Geh doch in die Oberstadt,
mach's wie deine Brüder !“
 
Degenhardts Ballade erzählt die Geschichte eines Jungen aus „besserem“ Hause, der gern mit Arbeiterkindern spielt, dann aber in die Oberschule gezwungen wird, um die Karriere zu machen, die Eltern und Lehrer erwarteten. Das Lied kritisiert Karrierismus und Diskriminierung von Arbeiterkindern.
 
Quelle: Duden Sprachberatung, Mannheim