Montag, 24. August 2015

Woher kommen "Schmarotzer" und "verkasematuckeln" ?

Schmarotzer
In der Pflanzenwelt gibt es Schmarotzer: Schlingpflanzen, die ihren Wirt beeinträchtigen, indem sie ihn überwuchern oder ihm Wasser und Nahrung entziehen.
Die negative Bezeichnung für einen Nutznießer geht auf das mittelalterliche Wort „smorotzer“ ( = Bettler ) zurück, dessen weitere Herkunft ungeklärt ist. Es könnte sich um eine Kombination aus „schnorren“ und „mutzen“ ( mittelhochdeutsch für abschneiden ) handeln, also um einen Halsabschneider, der auf Kosten anderer lebt.

Im 18. Jahrhundert war der „Schmorotzer“ dagegen ein Knauser oder Geizhals.



Verkasematuckeln
Aus der Ruhrgebietssprache stammt das recht ausgefallene Wort „verkasematuckeln“ für „etwas in großer konsumieren“ oder „etwas in allen Einzelheiten erklären“.
Vermutet wird ein Zusammenhang mit der „Kasematte“, einem Gewölbe oder Bollwerk, in dem man Waffen bereithielt und Vorräte vor dem Feind schützte. Zusammen mit dem Verb „tuckeln“ oder „tucken“ ( = mit den Gläsern anstoßen ) ergibt sich daraus das Bild freudiger Trinker, die sich die Vorräte des Gewölbekellers einverleiben. Im übertragenen Sinne könnte daraus das Vermitteln von Wissen geworden sein.

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