Chicago galt in den 1860/70er-Jahren
wegen des Windes, der vom Michigansee her weht, als eine Art
Luftkurort. Aber schon bald wurde etwas anderes mit „windig“
gemeint, nämlich unseriös. Im 19. Jahrhundert hatte die Stadt
nicht den besten Ruf, da ihre Honoratioren als windig, oder im
Klartext korrupt, galten.
Bürgermeister Hempstead Washborne warb
1893 für seine Wiederwahl mit den Worten: „Es ist klüger, für
einen Mann zu stimmen, der bereits genug gestohlen hat, als für
einen neuen.“ Die Wahl hatte er verloren.
Im gleichen Jahr fand eine
Weltausstellung, die World Columbian Exposition, in Chicago statt.
Im Vorfeld, als es noch darum ging, New York, Washington und St.
Louis aus dem Feld zu schlagen, die ebenfalls die Weltausstellung
ausrichten wollten, hatten die Chicagoer so dick aufgetragen –
also so viel Wind gemacht - dass die Presse den Begriff „windige
Stadt“ mit Begeisterung verbreitete.
Quelle: www.pmmagazin.de
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