Donnerstag, 9. Januar 2014

Sich im Grab umdrehen

Wenn ein reicher Erbe das Vermögen durchbringt, heißt es: „Sein Vater würde sich im Grab umdrehen“. Dahinter steht die Vorstellung, dass ein Verstorbener machtlos zusehen müsse, was seine Nachkommen treiben. Tatsächlich fand man in früheren Zeiten Tote in absonderlichen Positionen – vermutlich Scheintote, die sich aus dem Grab zu befreien versucht hatten – und verband das mit dem verschwenderischen Leben oder sonstigen negativen Verhalten der Nachkommen.
Im 18. Jahrhundert ging diese Ausdrucksform in die Literatur ein. So schreibt Schiller in seinem Dama „Wallenstein“ (1799): „Der edle Wein! Wenn meine alte Herrschaft, die Frau Mama, das wilde säh, in ihrem Grab kehrte sie sich um!“

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