Wenn ein reicher Erbe das Vermögen durchbringt, heißt es:
„Sein Vater würde sich im Grab umdrehen“. Dahinter steht die
Vorstellung, dass ein Verstorbener machtlos zusehen müsse, was
seine Nachkommen treiben. Tatsächlich fand man in früheren Zeiten
Tote in absonderlichen Positionen – vermutlich Scheintote, die
sich aus dem Grab zu befreien versucht hatten – und verband das mit dem
verschwenderischen Leben oder sonstigen negativen Verhalten der
Nachkommen.
Im 18. Jahrhundert ging diese Ausdrucksform in die Literatur ein.
So schreibt Schiller in seinem Dama „Wallenstein“ (1799): „Der
edle Wein! Wenn meine alte Herrschaft, die Frau Mama, das wilde
säh, in ihrem Grab kehrte sie sich um!“
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