Der Buchdruck mit
beweglichen Lettern bediente sich bald auch der arabischen Schrift,
zuerst 1514 in Fano in Italien für ein Gebetbuch orientalischer
Christen. Der Koran folgte um 1530 in Venedig.
In islamisch
geprägten Ländern stieß der typografische Buchdruck aber auf
strikte Ablehnung, denn die Heiligkeit des Koran war untrennbar mit
der arabischen Sprache und der Aufzeichnung mit dem Schreibrohr aus
Schilf verbunden. Erlaubt war er nur Juden und Christen für nicht
-arabische Bücher. 1706 druckten Christen im Orient erstmals mit
beweglichen Lettern Psalmen auf arabisch, 1727 wurde dies im
Osmanischen Reich für nichtreligiöse Bücher zugelassen.
Der Koran wurde erst
Anfang des 19. Jahrhunderts in einem islamischen Land - Persien
(heutiger Iran) gedruckt - im lithografischen Verfahren, das das
Schriftbild der kalligraphischen Koran-Exemplare zufriedenstellend
wiedergab.
1924 schuf die
Azhar-Universität in Kairo ein dann allgemein akzeptiertes
typografisches arabisches Schriftbild für den Koran.
Quelle:
Staatsbibliothek zu Berlin, Orientabteilung